Wer bin ich?
- Meva Elciyörük
- 16. Sept. 2023
- 1 Min. Lesezeit
Diese Frage beschäftigt mich seit meiner Kindheit. Wer bin ich? Eine zutiefst berechtigte und existenzielle Frage, deren tiefe Natur mir erst jetzt bewusst wird.
Nun so (fast) am Ende des Studiums und etwaigen gesundheitlichen Herausforderungen stehe ich wieder am selben Punkt. Nämlich mit der Frage: Wer bin ich bzw. wer möchte ich sein? Nach Kierkegaards Definition erlebe ich im Moment „den Schwindel der Freiheit vor dem Abgrund der Möglichkeiten“. Und es ist definitiv schwindelerregend. Vor allem, wenn man Höhenangst hat. Angesichts dieser Freiheit lädt einem das Leben dazu ein, eine Entscheidung zu treffen. Darin liegt eben die Schwierigkeit. Aus dem Topf der Möglichkeiten EINE Auswahl zu treffen. Vielleicht geht es im Moment auch nicht darum zu entscheiden, sondern vielmehr darum sich voller Vertrauen in den Abgrund der Möglichkeiten fallen zu lassen. Das könnte ein abenteuerlicher Freifall werden - natürlich mit Fallschirm ;)
Und? Das Resultat des Freifalls ist: ein immenser Adrenalincocktail und der Blick in die Vergänglichkeit des Lebens.
Erst im Anblick der Vergänglichkeit verliert das „Wer bin ich?“ an Bedeutung.
Stattdessen stellt sich die Frage: Was würdest du tun, wenn du nur mehr 3 Monate zu leben hättest? Diese Frage kam völlig unerwartet von einem Freund - Gott sei Dank nicht beim Freifall, sondern beim Spazierengehen im letzten Jahr. Und das war gut so. Mein „verkopftes“ Wesen hatte nicht viel Vorbereitungszeit für eine plausible Antwort und so war ich selber überrascht, was ich von mir gab: „Ich würde nicht mehr großen Projekten nachjagen und irgendwas leisten wollen, sondern einfach mehr LIEBEN. Einfach lieben …und reisen….“
10.03.2023 - Meva Gülizar Elciyörük





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